(MK) „Wo ist der Anfang der Straße? Genau diese Frage stellt gerade Herr Heyer, der Polizist, der heute mit der Minifeuerwehr Praunheim Verkehrserziehung durchnimmt. Zwanzig Augenpaare schauen zu ihm, bei manchen ist bereits der Groschen gefallen. Selina meldet sich. „Dann komm einmal vor und zeig‘ uns den Anfang der Straße.“
Selina macht ein paar Schritte nach vorne und tippt mit dem Fuß an die Bürgersteigkante. „Richtig!“, lobt Herr Heyer und erklärt den restlichen Kindern: „Hier müsst ihr stehen bleiben und genau nach links und rechts schauen, ob ein Auto kommt. Und wenn keines kommt ?“ „Dann laufen wir!“, rufen ein paar Kinder und lachen.
Das ist natürlich sehr aufregend und ein ganz besonderes Highlight, wenn Herr Heyer von der Verkehrspolizei mit seinem Polizeiauto kommt. Nicht nur das Polizeiauto mit seinem „richtigen Blaulicht“ wird bewundert, sondern auch Herr Heyer selbst: trägt er doch eine richtige Uniform mit „echter Mütze“ und einer echten: „Knarre“, wie Joel vorlaut betont. „Klar“, sagt Herr Heyer, „ich bin ja auch ein Polizist. Wäre ich ein Bäcker, wäre an der Stelle ein Rührlöffel.“ Ein Kichern schleicht sich durch die Kinder – der Bann ist gebrochen.
Verkehrserziehung ist im jährlichen Minifeuerwehrdienst-Turnus ein fester Bestandteil. „Warum“ liegt dabei klar auf der Hand: zu selten haben Kinder die Möglichkeit, in Ruhe und individuell auf die einzelnen Persönlichkeiten abgestimmt, sich mit dem Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ auseinander zu setzen. Und das ist nach wie vor wichtig, schaut man sich die Zahlen der im Jahr 2013 auf der Straße verunfallten Kinder an. In der Minifeuerwehr bekommt jedes Kind seine Chance: es wird erklärt, vorgemacht und jeder darf es dann selber ausprobieren: die Mutigeren alleine, die Vorsichtigen an der Hand oder zu zweit unter dem wachsamen Auge „unseres“ Polizisten. Dem „live-Dienst“ geht grundsätzlich eine Vorarbeit über Verkehrsschilder, Regeln und Verhalten an Zebrastreifen voraus, oder eine klassische Nachbearbeitung in Form von Rückfragen und Aufarbeitung von Nicht-Verstandenem.
Das Ausprobieren und „selber machen“ aber ist das Größte und läuft, bis Herr Heyer „Feierabend“ ruft. Diejenigen Kinder, die Verkehrserziehung in der Mini schon einmal mitgemacht haben, wissen dann schon: „… Herr Heyer hat noch etwas mitgebracht.“
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